Gesundheitsinformationen - Verhütung

Verhütung

Pille:

Bei fast allen "Pillen" werden mit jeder Pille gleichzeitig Östrogen und Gestagen eingenommen. Dadurch wird im Körper schon innerhalb kurzer Zeit (2-3 Tage) ein gleichmäßiger Hormonspiegel aufgebaut, der die Freisetzung bestimmter Hormone aus der Hirnanhangdrüse und dadurch die Entstehung eines "Eisprungs" verhindert. Der "Hormonentzug" in der pillenfreien Zeit (1 Woche) führt meist zu einer mit der "normalen" Monatsblutung vergleichbaren Abbruchsblutung, die aber auch ausbleiben oder geringer bzw. kürzer und schwächer als gewohnt ausfallen kann.

Hormon-Spirale:

Die Hormon-Spirale (auch Intrauterin-System [IUS] genannt) ist eine neue, sehr sichere Methode zur Empfängnisverhütung. Das IUS wird am besten während einer Menstruation eingesetzt und verbleibt dann bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter. Die Besonderheit beim Intrauterin-System besteht darin, dass eine moderne Kunststoffspirale mit einem Hormondepot versehen ist, aus dem über 5 Jahre gleichmäßig kleinste Mengen eines Hormons (kein Östrogen, sondern ein Gestagen) freigesetzt werden. Die Hormondosis ist sehr gering, weil das Hormon direkt in der Gebärmutter freigesetzt wird. Durch das Hormon wird der Gebärmutterhals für Spermien unpassierbar, und die Spermien werden zusätzlich in ihrer Funktion eingeschränkt. Darüber hinaus wird der monatliche Aufbau der Gebämutterschleimhaut vermindert und damit die Stärke der Monatsblutungen reduziert.
Das Intrauterinsystem ist neben der Pille eines der sichersten Verhütungsmittel. Von 1000 Frauen, die diese Methode anwenden, werden nur 1-2 Frauen schwanger.

Spirale:

Die Spirale (Intrauterin-Pessar) ist eine mechanische Verhütungsmethode. Sie wird am besten während einer Menstruation eingesetzt und verbleibt dann bis zu 3 Jahre in der Gebärmutter. Durch die Kupferanteile der Spirale wird die Beweglichkeit der Spermien herabgesetzt, darüber hinaus bewirkt die Spirale auch eine Veränderung der Gebärmutterschleimhaut, die die Einnistung einer eventuell befruchteten Eizelle verhindert. Die Spirale wird jungen Frauen nur selten als "Mittel der ersten Wahl" empfohlen. Die Spirale ist ziemlich sicher: Der Pearl Index liegt bei 1-2, mit der Dauer der Anwendung erhöht sich die Sicherheit der Spirale sogar.Häufig sind die Regelblutungen bei Frauen, die eine Spirale tragen, stärker. Entzündungen im Bereich der Eileiter und der Eierstöcke können bei Frauen, die eine Spirale tragen, etwas häufiger vorkommen. Auch kann die Spirale nicht vor einer sog. Eileiter- oder auch Bauchhöhlenschwangerschaft schützen.

Sterlilisation:

Eine sichere, wenn auch zumeist nicht rückgängig zu machende (irreversible) Methode der Verhütung stellt die Sterilisation dar. Mit einem chirurgischen Eingriff werden dabei entweder die weiblichen Eileiter oder die männlichen Samenleiter durchtrennt. Eine Befruchtung ist nicht mehr möglich. Die Zuverlässigkeit der Methode ist sehr hoch, ihr Nachteil besteht in ihrer Endgültigkeit, weshalb sie nur für Paare geeignet ist, die sich mit Sicherheit keine Kinder mehr wünschen. Der Eingriff am Mann ist risikoärmer (keine Vollnarkose, keine Eröffnung der Bauchhöhle) als an der Frau.

3-Monats-Spritze:  

Als Alternative zu Pillen, die täglich eingenommen werden müssen, steht die sog. "Depotspritze" zur Verfügung, ein reines Gestagenpräparat (also ohne Östrogene), das als Injektion am 3. bis 5. Zyklustag in die Gesäßmuskulatur verabreicht wird und für bis zu 3 Monate wirkt. Diese lange Wirkdauer hat einerseits den Vorteil, dass sie eine sichere Verhütung ohne die Möglichkeit von Einnahmefehlern (z.B. Vergessen der Pille) bewirkt, andererseits ist nachteilig, dass bei Auftreten von Unverträglichkeiten oder Nebenwirkungen ein schnelles Absetzen nicht möglich ist, sondern bis zum Abklingen der Wirkung gewartet werden muss. Zudem kommt es unter Anwendung anfangs relativ häufig zu Regelstörungen bzw. kann es länger dauern, bis sich der körpereigene Rhytmus nach Absetzen der Spritze wieder einstellt. Diese Methode ist daher zumeist für Frauen zu empfehlen, die ihre Familienplanung mittelfristig abgeschlossen haben.

Hormon-Implantat:

"Implanon": Neues Verhütungsmittel, bei dem mit einer dickeren "Nadel" (meist unter örtlicher Betäubung) ein Hormon-Stäbchen unter die Haut des Oberarms eingepflanzt wird. Dieses Stäbchen muss nach Ablauf von 3 Jahren mit einem kleinen Hautschnitt (unter örtlicher Betäubung) wieder entfernt werden, eine kleine Narbe bleibt zurück. Diese Methode gilt als sehr sicher, jedoch sind derzeit noch keine verlässlichen Aussagen über das zu erwartende Blutungsverhalten zu treffen. Das verhütende Prinzip ist am ehesten mit der "3-Monats-Spritze" zu vergleichen. Kommt als Verhütung z.B. für Frauen in Betracht, die eine Pille nicht nehmen dürfen und eine Spirale nicht verwenden können (zu kleine Gebärmutter) oder wollen.

Diaphragma:  

Das Diaphragma (auch: Pessar) ist eine elastische Gummikappe von 6 bis 10 cm Durchmesser, welche vom Frauenarzt zum korrekten Sitz angepasst wird. Vor dem Verkehr wird das Diaphragma beiderseits mit einer spermiziden Creme behandelt, in die Scheide eingeführt und vor dem Muttermund fixiert. Dort muss es mindestens 8 Stunden nach dem Verkehr liegen bleiben, bevor es entfernt werden darf.Eine Weiterentwicklung ist das seit einigen Jahren in Apotheken erhältliche "Lea-Contraceptivum".
Die Sicherheit ist mit der des Präservativs vergleichbar, es besteht aber keinerlei Schutz vor Infektionen.

Kondom:  

Der zusätzliche Vorteil von Kondomen liegt darin, dass gleichzeitig die Übertragung von Krankheitserregern (Gonorrhöe, AIDS, etc.) verhindert wird. Nachteil des Kondoms ist, dass es bei fehlerhafter Handhabung beschädigt und somit undicht werden kann. Kondome besitzen eine mittlere Zuverlässigkeit. Der Pearl Index liegt bei 3-5, was aber teilweise auch mit falscher Handhabung zusammenhängt.

Schaum-Ovulum:  

Das Schaum-Ovulum ist ein chemisches Verhütungsmittel. Es wird vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt und braucht dann einige Minuten, bevor es wirksam werden kann. Das Zäpfchen wirkt spermizid. Als alleiniges Verhütungsmittel ist das Schaum-Ovulum nicht wirklich geeignet, da nur mit einer mittleren Sicherheit zu rechnen ist. Eine fehlerhafte Verwendung vermindert die Sicherheit noch weiter. Es kann bei häufiger Anwendung zu einer leichten, an sich harmlosen Reizung der Schleimhaut kommen.

Zeitwahlmethoden:  

Ein regelmäßiger Zyklus ist für die Zeitwahl-Methoden von großer Bedeutung. Frauen sind innerhalb eines Zyklus nur an wenigen Tagen fruchtbar, die restliche Zeit können sie nicht schwanger werden. Durch verschiedene Methoden (Messung der Körpertemperatur, Führung eines Zykluskalenders, Beobachtung des Gebärmutterhalssekrets, Messung eines bestimmten Hormons im Harn, neuderdings auch spezielle "Computer", z.B. "Persona") wird versucht, den Zeitpunkt des Eisprungs zu erfassen.
Insgesamt zählt man die Zeitwahlmethoden zu den mittelmäßig zuverlässigen Verhütungsmethoden. Der Pearl-Index für diese Art der Verhütung beträgt 1 bis 3. Für Frauen mit einem unregelmäßigen Zyklus sind diese Methoden nicht zu empfehlen, da die Bestimmung der fruchtbaren Tage sehr ungenau wird.
Die Zeitwahl-Methoden erfordern sehr viel Disziplin.

Pille danach:  

Einnahme der ersten Tablette so bald wie möglich nach dem ungeschützten Verkehr, jedoch spätestens 72 Stunden danach.Einnahme der zweiten Tablette frühestens 12 Stunden, spätestens 24 Stunden nach der ersten Tablette.


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Univ.Ass.Prof.Dr. Leo Auerbach

LEITER der BRUSTAMBULANZ der Universitätsfrauenheilkunde, Brustgesundheitszentrum AKH Wien, Stationsführender Oberarzt der Universitätsfrauenklinik, Medizinische Universität Wien, AKH Wien

Komplementäre Therapien für Krebserkrankungen
- ÖÄK Diplom für komplementäre Tumortherapien

Gerichtlich beeideter und zertifizierter Sachverständiger


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